Wasser in der Stadt – das Augsburger Wassermanagement-System inkl. Wassertürme

Freizeitgruppe des ASZ Pasing                                    Städtefahrt am 25.07.2023

Wasser in der Stadt – das Augsburger

Wassermanagement-System inkl. Wassertürme

Nachdem ich euch die Einladung geschickt hatte, hat es keine zwei Tage gedauert: alle 14 Plätze für die zweistündige Führung entlang der Kanäle und in den Wassertürmen waren vergeben. Auch die Warteliste füllte sich sehr schnell. Ich habe dann überlegt, einen zweiten Gästeführer dazuzubuchen und beim Tourismusbüro Augsburg entsprechend nachgefragt: ein zweiter Gästeführer wurde uns zugeteilt! Die neue Teilnehmerzahl lag bei 25 Personen. Dadurch konnte ich nun allen interessierten Freizeitlerinnen und Freizeitlern die Teilnahme ermöglichen!

Augsburg ist eine andere „Hausnummer“ als Mühldorf oder Kaufbeuren, was die AGB betrifft. Angesichts der Tatsache, dass wir die Führung auch dann bezahlen müssen, wenn wir durch einen Zugausfall oder durch eine Zugverspätung so spät kommen, dass die Gästeführer nicht auf uns warten können, wurde auf dem Planungstreffen entschieden, vorsorglich einen Zug früher als in der Einladung angegeben – und damit vor 9 Uhr – nach Augsburg zu fahren. Dies bedeutete: die Nicht-Deutschlandticket-Inhaber müssen den normalen Fahrpreis bezahlen und können nicht das günstigere Regio-Ticket Allgäu-Schwaben nutzen. Meine Ticket-Abfrage ergab: 24 Personen haben das Deutschlandticket. Und unsere Freizeitlerin ohne Deutschlandticket hat sich mit einer normalen Rückfahrkarte ausgestattet.

Es konnte also losgehen! Gut gelaunte und mit Regenschirm ausgestattete Freizeitlerinnen und Freizeitler trafen sich am Pasinger Bahnhof. Und was soll man sagen: die Bahn fuhr, keine Verspätung, kein Zugausfall! Der erste „Programmpunkt“ fand bereits auf der Zugfahrt nach Augsburg statt: das Aussuchen des Mittagessens aus einer kleinen Auswahlkarte mit acht Gerichten, die uns das „Wirtshaus Unter dem Bogen“ zusammengestellt hatte. 

In Augsburg angekommen führte uns unser Weg zunächst zum Wirtshaus. Dort gab ich unsere Bestellung ab. So konnte die Küche gut im Voraus planen, damit wir mittags alle möglichst gleichzeitig unser Essen serviert bekommen. 

Auf dem Rathausplatz angekommen hatten wir noch etwas Zeit und deckten uns mit Prospekten zum Thema „UNESCO-Welterbe: Wassermanagementsystem“ ein. Das Wassermanagement-System besteht aus insgesamt 22 Stationen, die im ganzen Stadtgebiet bis hinaus in Waldgebieten und im Umland zu finden sind. Vier davon lernten wir auf unserer zweistündigen Führung kennen: den Augustusbrunnen am Rathausplatz, die Stadtmetzg, die Lechkanäle und die Wassertürme am Roten Tor. Über einige weitere Stationen (z.B. Wasserwerk am Hochablass, Galgenablass – eine Wasserkreuzung – im Siebentischwald) erzählte uns unser Gästeführer Interessantes. Warum hat sich Augsburg vor mehr als 800 Jahren überhaupt ein heute weltweit einzigartiges Wassermanagement „ausgedacht“? Der frühere Stadtbereich liegt einige Meter erhöht zwischen Wertach und Lech. Und man konnte dann mit Erfindergeist und mit technischen Meisterleistungen sowohl Brauchwasser verwenden als auch frisches Wasser zur Energiegewinnung und zur Trinkwasserversorgung „hochbefördern“ in die Stadt. Hier bekommt ihr den Link zur Internetseite: https://wassersystem-augsburg.de

Unser Gästeführer begann seine Führung mit uns am Augustusbrunnen. Wir erfuhren, dass oben drauf der Kaiser Augustus thront, der aber nie in Augsburg war. Rund herum sind vier Flussgötter zu sehen. Sie sollen die Hauptgewässer Augsburgs symbolisieren:

Lech, Wertach, Singold und Brunnenbach.

An unserer zweiten Station, der Stadtmetzg, erfuhren wir, dass dieses Gebäude – wie auch das Augsburger Rathaus – von Elias Holl errichtet wurde. Er hat das Gebäude auf Holzpfähle gebaut und einen der Stadtbäche, nämlich den Vorderen Lech, unter der Stadtmetzg hindurch geleitet. So konnte das Fleisch, das in der Stadtmetzg verkauft wurde, auch gekühlt werden. An der Stadtmetzg endete auch der „Oxenweg“, der in der ungarischen Puszta begann. Von dort wurden vor Hunderten von Jahren die Rinder nach Augsburg getrieben, um da geschlachtet und verkauft zu werden. Übrigens gibt es heute ein kleines Teilstück (42 km) als „Altbaierischer Oxenweg“, auf dem man radeln kann. Hier bekommt ihr den Link: https://www.tourismus-dachauer-land.de/oxenweg/

Nun ging es mit vielen Erklärungen an den Lechkanälen (Vorderer Lech, Mittlerer Lech, Hinterer Lech) entlang. Uns wurden die Stellen gezeigt, an denen es früher Mühlen gegeben hatte. Mit den Mühlrädern trieben viele Handwerksbetriebe ihre Maschinen an. Und wir durften die letzte noch bestehende Gerberei entdecken. Die Lechkanäle waren später auch unverzichtbar für Fabriken und ihre Stromerzeugung.

Auf unserem Weg entlang der Lechkanäle erzählte uns unser Gästeführer aber auch Interessantes zu Gebäuden, die nichts mit Wasser zu tun haben: z.B. Stammhaus der Firma Dr. Grandel, Gignoux-Haus, Dominikanerinnen-Kloster St. Ursula, Augsburger Puppenkiste.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich offensichtlich die Wassermanagement-Führung mit „allinclusive“-Erweiterung gebucht hatte? Wir sahen gegen Ende der ersten Stunde und auf dem Weg zu den Wassertürmen am Roten Tor nicht nur Wasser unten in den Kanälen, sondern auch Wasser oben aus dem Himmel! Wir waren vorbereitet und spannten unsere Schirme auf! 

Angekommen an den Wassertürmen am Roten Tor erwartete uns der zweite Gästeführer und wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Wir erhielten in der zweiten Stunde unserer Führung viele Informationen zu diesem Wasserwerk, das mit seinen Pumpsystemen die Stadt mit Trinkwasser versorgte. Wir stiegen im kleineren Turm steile Treppen hinauf, uns wurde anhand von Modellen die Technik erklärt, wir wurden auf das Kunstwerk aufmerksam gemacht, das die seinerzeitigen Leitungen und das Wasserbecken symbolhaft darstellen soll, wir stiegen im großen Turm steile Treppen wieder hinunter. 

In unseren Gesichtern spiegelten sich in der ganzen Zeit Erstaunen und Bewunderung!

Nach der Wasserturmbesichtigung verabschiedeten sich unsere beiden Gästeführer von uns. Die nächsten Gruppen warteten bereits!

Leider regnete es nun sehr stark, so dass wir flott und ohne Stopp beim Merkurbrunnen und beim Herkulesbrunnen (zwei weitere Stationen des Wassersystems) zu unserer

Mittagseinkehr, dem „Wirtshaus Unter dem Bogen“, gingen. Hier waren im ersten Stock fünf Tische für uns reserviert. Wir wurden sehr freundlich bedient. Und es hat wirklich geklappt: unsere 25 vorbestellten Gerichte wurden so ziemlich zeitgleich serviert.

Anschließend löste sich unsere Gruppe auf: für einige ging es sofort zurück nach München, einige wollten den einen oder anderen kleinen Laden entlang der Lechkanäle aufsuchen, einige wollten irgendwo gemütlich ins Café.

Und ein rundes Dutzend Freizeitlerinnen und Freizeitler schloss sich mir an. Ich zeigte ihnen zunächst einen meiner persönlichen Lieblingsorte in Augsburg: den Hofgarten. Ein Kleinod, ein Genuss für die Augen, eine Oase der Ruhe inmitten der großen Stadt. 

Anschließend gingen wir noch in den Augsburger Dom und entdeckten bei unserem Rundgang Wunderschönes: Romanische Prophetenfenster im Hochschiff und Tafelbilder des Augsburger

Malers Hans Holbein d.Ä. (dank Utas Nachfrage bei einer netten

Dame an einem Verkaufsstand im Dom), Romanische Madonna in der Krypta, Spätgotische Glasmalerei von Peter Hemmel von Andlau. 

Hier bekommt ihr den Link zu einem virtuellen Dom-Rundgang: 

www.domtour.bistumAugsburg.de

Auf unserem Rückweg zum Bahnhof war dann zeitweise nicht nur die

Regenschirmbenutzung angesagt, sondern auch das Unterstellen unter einem Dach war nötig: Hagelkörner fielen vom Himmel. Wir erreichten trotz der ungeplanten kleinen Pause den „angepeilten“ Zug um 16:38 Uhr! Jede und jeder fand einen Sitzplatz im Zug und wir erreichten Pasing nach einer knappen Dreiviertelstunde.

Ich freue mich auf den nächsten Ausflug mit euch!

Herzliche Grüße 

Ulrike

Germannsberg nach Eichenau

München, 24.03.2023
Liebe Wanderfreunde,
gestern sind wir von Germannsberg nach Eichenau gewandert. Der Bus in
Germering fuhr nur mit uns über die Dörfer nach Germannsberg. Dort sind wir
ausgestiegen und konnten tatsächlich einen Blick bis in die Berge werfen:
Unverkennbar die Benediktenwand – wir freuen uns jetzt schon, wenn es in
absehbarer Zeit wieder mal „richtig“ in die Berge geht.
Wir hingegen starteten
unsere Wanderung, die
uns durch Feld und
Wald nach Eichenau
brachte. Beim Lipp-Hof
lockte gleich mal eine
Einkaufsgelegenheit für
Bio-Produkte, aber
keiner wollte 5 kg
Kartoffeln auf der
Wanderung mitnehmen.
Und die Bank war
bereits besetzt, wie man
sieht.
Am Wegesrand grüßten uns die
ersten Frühlingsboten.
Am Rand von Gagers, einer
kleinen Siedlung, konnten wir
sogar bis München schauen:
Noch liegen die Äcker brach – für uns Wanderer gar nicht schlecht. Wenn erst
wieder der Mais mannshoch steht, ist es mit den Ausblicken vorbei.
So aber konnten wir den Fasan
entdecken, der eiligen Schrittes
davoneilte. Und das einsame
Reh, dass mit großen Sprüngen
über Äcker und Wiesen hinweg
irgendwo nach einer Deckung
suchte.
Wir erreichten Wagelsried. Am Ortseingang hat ein Ehepaar 2004/05 eine
Kapelle errichtet. Drinnen steht eine Figur.
Wer mag das sein? Die Handys wurden gezückt und
fleißig gegoogelt. Keine Lösung. Schließlich kam ein
Mann auf uns zu und stellte sich als Initiator und
Erbauer der Kapelle vor.
Des Rätsels Lösung: Es ist die heilige Notburga, eine
Tiroler Volksheilige und Patronin der Dienstmägde
und der Landwirtschaft. Die Kapelle selbst ist Ersatz
für eine ältere, die in der Nähe stand und abgerissen
wurde.
Wir zogen weiter eine schöne Birkenallee entlang. Sie ist im Sommer sicher
sehr sehenswert, wenn sich die Blätter im Wind wiegen.
Auf einsamen schmalen Pfaden
ging es immer weiter Richtung
Eichenau – kein anderer Wanderer
weit und breit.
Erst am Ortsanfang von Eichenau
trafen wir wieder auf „Leben“.
Hier waren doch andere Wanderer
unterwegs und die ersten grünen
Halme fanden ebenfalls ihre
Interessenten:
Noch einmal gab es eine
Gelegenheit, eine Pause vor dem
„Schlussspurt“ einzulegen.
Es galt als letzte kleine Herausforderung zwei kleine Bächlein zu überqueren –
allerdings hatte die lange Trockenheit kaum noch Wasser übergelassen.
Und dann erreichten wir unsere Einkehr.
Das war ja eine Überraschung: Eine lange, schön gedeckte, mit Blütenblättern
geschmückte Tischreihe extra für uns! Eine freundliche Bedienung, leckeres
Essen, zum Schluss noch ein Espresso oder Cappuccino. Herz, was willst du
mehr!
Da waren wir auch nicht zu
erschüttern, als die MVG-App
(wieder mal) meldete, die S-Bahn
hätte wegen Reparaturarbeiten auf
der Strecke enorme Verspätung.
Am Bahnhof angekommen
studierten wir alle möglichen
Busverbindungen – aber heute war
es unser Tag: Überraschend wurde
angezeigt, dass die nächste S-Bahn
in Kürze einfahren und uns wieder
nach Pasing bringen würde.
Und so war es auch.
So haben wir Pasing unerwartet
schnell erreicht – und wenn ich
momentan aus dem Fenster schaue,
dann war auch das Vorverlegen des
Wandertages goldrichtig.
Alles hat geklappt. Noch ein
Dankeschön an meine vielen
MitwanderInnen . Bis zum nächsten Mal!
Viele Grüße
Herbert