Sieben Jahre hat der Kunstglaser Sebastian Weiss Teil an Teil geschweißt, bis sie fertig war, die Eisenkapelle.
„Ich hatte ja dem Dalai Lama ein E-Mail geschrieben, auch die Frau Käßmann war eingeladen“, erzählt Weiss.
„In erster Linie ist meine Kapelle Kunst“, sagt Weiss. „Sie ist komplett durchlässig. Gott wohnt drinnen und draußen und der Heilige Geist kann hindurchziehen.“ Im Chorraum blickt ein scheinbar schwebender Christus auf den Betrachter herab, daneben hängt ein alter Telefonhörer. „Du sprichst und Gott hört zu“, so Weiss.
So durchlässig wie seine Kapelle wünscht er sich die Menschen, die sie betreten. Neben den christlichen Symbolen findet sich am Bauwerk auch ein jüdischer siebenarmiger Leuchter oder ein Yin-Yan-Symbol. Die Schrottkapelle soll offen sein und frei. Vielleicht war es ganz gut, dass kein Geistlicher da war bei der Einweihung.